Rettet den Boden!

Warum wir um das Leben unter unseren Füßen kämpfen müssen
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Foto: Beentree
Wurmspuren. Zwischen Gehwegplatten der Ausgang einer Regenwurmröhre. Hier hat der Große Tauwurm seine Kothäufchen hinterlassen - die nichts anderes sind als frische Erde. Und er hat sich Material zusammengesucht und es hinuntergezogen in seine Röhre. Dort wird es von Mikroorganismen besiedelt und schließlich vom Regenwurm gefressen. Über seine Ausscheidungen wird das tote organische Material in den Boden eingebaut. Und mit ihm der Kohlenstoff, das CO2, das die Pflanzen aus der Luft geatmet haben. Was dabei entsteht ist Humus: der Speicherstoff für das Leben.
Kothäufchen eines Regenwurms. Nach einer Zeichnung von Charles Darwin in Holz gestochen. Aus seinem 1881 erschienen Buch »Die Bildung der Ackererde durch die Thätigkeit der Würmer«.
Der Storch des Bodens
»Wenn Würmer, entweder ehe sie einen Gegenstand nach den Öffnungen ihrer Röhren hinziehen oder nachdem sie denselben dorthin gezogen haben, zu beurtheilen im Stande sind, auf welche Weise sie ihn am besten hineinziehen können, so müssen sie irgend eine Vorstellung von seiner allgemeinen Gestalt erlangen. Dies erlangen sie wahrscheinlich dadurch, dasz sie ihn an vielen Stellen mit dem vorderen Ende ihres Körpers, welches als ein Tastorgan dient, berühren. Wir müssen uns hier daran erinnern, wie vollkommen der Gefühlssinn bei einem Menschen wird, der blind und taub geboren ist, wie es ja Würmer sind. Wenn die Würmer das Vermögen haben, irgend eine, wenn auch noch so rohe Vorstellung von der Gestalt eines Gegenstandes und ihrer Höhlen zu erlangen, wie es der Fall zu sein scheint, so verdienen sie intelligent genannt zu werden; denn sie handeln dann in nahezu derselben Art und Weise, wie ein Mensch unter ähnlichen Umständen handeln würde.« Charles Darwin
Die lebendigen Böden unserer Erde sind unsere Lebensgrundlage. Alles was auf dem Boden lebt, wird letztlich durch das Leben im Boden genährt, das die Pflanzen versorgt. Der belebte Boden ist das größte Biotop der Erdoberfläche - und zugleich eines der am meisten gefährdeten und missachteten. Was tun, wenn man ein Biotop schützen will, das niemand so recht wahrnehmen möchte? Die Naturschützer haben dafür ein probates Mittel gefunden: Sie suchen sich ein charismatisches, ein für uns Menschen sympathisches Tier, das in dem Gebiet lebt, das geschützt werden muss. Wenn es um den Schutz von Auen und Feuchtgebieten geht, ist das Wappentier der Naturschützer der Storch. Dass Störche geschützt werden müssen und mit ihnen ihre Lebensräume, ist weitgehend Konsens in der Gesellschaft. Auch der Bodenschutz braucht ein Wappentier - und das kann nur der Regenwurm sein. Aber kann ein Wurm, so ein feuchtes Ringeltier, das überhaupt sein: ein charismatisches Tier, ein Wappentier? Der Regenwurm – der Storch des Bodens? Das Tier ist vergleichsweise winzig, aber das Biotop, das für sein Überleben zu schützen wäre, ist dafür umso größer; es ist fast weltumspannend. Und sein Schutz würde unser Überleben, das Überleben der Menschheit, nachhaltiger sichern, als jeder Nationalpark. Also machen wir den Regenwurm zur Zeigerart für die Rettung des Bodens. Der Regenwurm ist der Storch des Bodens!

Die Intelligenz der Würmer

Liebesspiel: Kopulation zweier Zwitter

Rettet den Boden!

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Wurmspuren. Zwischen Gehwegplatten der Ausgang einer Regenwurmröhre. Hier hat der Große Tauwurm seine Kothäufchen hinterlassen - die nichts anderes sind als frische Erde. Und er hat sich Material zusammengesucht und es hinuntergezogen in seine Röhre. Dort wird es von Mikroorganismen besiedelt und schließlich vom Regenwurm gefressen. Über seine Ausscheidungen wird das tote organische Material in den Boden eingebaut. Und mit ihm der Kohlenstoff, das CO2, das die Pflanzen aus der Luft geatmet haben. Was dabei entsteht ist Humus: der Speicherstoff für das Leben.
Der Storch des Bodens
Die lebendigen Böden unserer Erde sind unsere Lebensgrundlage. Alles was auf dem Boden lebt, wird letztlich durch das Leben im Boden genährt, das die Pflanzen versorgt. Der belebte Boden ist das größte Biotop der Erdoberfläche - und zugleich eines der am meisten gefährdeten und missachteten. Was tun, wenn man ein Biotop schützen will, das niemand so recht wahrnehmen möchte? Die Naturschützer haben dafür ein probates Mittel gefunden: Sie su - chen sich ein charismatisches, ein für uns Menschen sympathisches Tier, das in dem Gebiet lebt, das geschützt werden muss. Wenn es um den Schutz von Auen und Feuchtgebieten geht, ist das Wappentier der Naturschützer der Storch. Dass Störche geschützt werden müssen und mit ihnen ihre Lebensräume, ist weitgehend Konsens in der Gesellschaft. Auch der Bodenschutz braucht ein Wappentier - und das kann nur der Regenwurm sein. Aber kann ein Wurm, so ein feuchtes Ringeltier, das überhaupt sein: ein charismatisches Tier, ein Wappentier? Der Regenwurm der Storch des Bodens? Das Tier ist vergleichsweise winzig, aber das Biotop, das für sein Überleben zu schützen wäre, ist dafür umso größer; es ist fast weltumspannend. Und sein Schutz würde unser Überleben, das Überleben der Menschheit, nachhaltiger sichern, als jeder Nationalpark. Also machen wir den Regenwurm zur Zeigerart für die Rettung des Bodens. Der Regenwurm ist der Storch des Bodens!
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»Wenn Würmer, entweder ehe sie einen Gegenstand nach den Öffnungen ihrer Röhren hinziehen oder nachdem sie denselben dorthin gezogen haben, zu beurtheilen im Stande sind, auf welche Weise sie ihn am besten hineinziehen können, so müssen sie irgend eine Vorstellung von seiner allgemeinen Gestalt erlangen. Dies erlangen sie wahrscheinlich dadurch, dasz sie ihn an vielen Stellen mit dem vorderen Ende ihres Körpers, welches als ein Tastorgan dient, berühren. Wir müssen uns hier daran erinnern, wie vollkommen der Gefühlssinn bei einem Menschen wird, der blind und taub geboren ist, wie es ja Würmer sind. Wenn die Würmer das Vermögen haben, irgend eine, wenn auch noch so rohe Vorstellung von der Gestalt eines Gegenstandes und ihrer Höhlen zu erlangen, wie es der Fall zu sein scheint, so verdienen sie intelligent genannt zu werden; denn sie handeln dann in nahezu derselben Art und Weise, wie ein Mensch unter ähnlichen Umständen handeln würde.« Charles Darwin

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