Warum wir um das Leben unter unseren Füßen kämpfen müssen
organisiert sich von oben nach
unten. Hier am Beispiel der
Regenwürmer dargestellt.
In der Streuschicht ganz oben
arbeiten die „Erstzersetzer“ an der
Zerkleinerung abgestorbener
Pflanzenfasern, aber auch toter
Tiere oder Kot. Die dort lebenden
Regenwürmer sind stark
pigmentiert und heißen auch
entsprechend: Roter oder Brauner
Laubfresser …
Im Oberboden leben
Regenwürmer, die sich horizontal
durch den Boden graben und
dabei Erde fressen und
organisches Material herausfiltern
- und mit ihrem Kot neue Erde
hinterlassen.
Die tief grabenden Regenwürmer,
die die Schichten vertikal
miteinander verbinden - wie der
Tauwurm und der Große
Wiesenwurm -, kommen nachts an
die Oberfläche, sammeln Material
und ziehen es in ihre Wohnröhren.
Oben hinterlassen sie ihre
typischen Kothäufchen.
Wird es zu trocken, graben sich
die Regenwürmer ein und Formen
einen Knoten, rechts oben
dargestellt. Mit so verringerter
Körperoberfläche überdauern sie
unwirtliche Zeiten.
In guten Zeiten vermehren sich
die Regenwürmer und hinterlassen
ihren Nachwuchs in Kokons. In
der Bildmitte ein Kokon und ein
junger Wurm, der gerade schlüpft.
In die verlassenen Wohnröhren
der Regenwürmer wachsen die
Pflanzenwurzeln. Da die Würmer
die Röhrenwände mit Sekret
auskleiden, hinterlassen sie eine
„Tapete“. Die enthält Nährstoffe,
die die Pflanzenwurzeln sofort
nutzen können.
Schichtarbeiter
In der Streuauflage des Bodens leben
unter anderen epigäische Regenwürmer
(von epi für auf, gaia ist Erde), Käfer,
Asseln, Hundertfüßer, Doppelfüßer,
Spinnen, Schnecken, aber auch kleinere
Tiere wie Springschwänze, und Pilze,
Algen, Flechten und Mikroorganismen
…
In der oberen Bodenschicht leben zum
Beispiel endogäische Regenwürmer (von
endon für innen, gaia für Erde), Käfer-
und Zweiflüglerlarven, Springschwänze,
Kugelspringer, Weißwürmer, Horn- und
Raubmilben und natürlich jede Menge
Pilze und Mikroorganismen …
Die Verbindung zwischen Streu, Ober-
und Unterboden schaffen die tief gra-
benden anözischen Regenwürmer (von
anécique nach Marcel Bouché) wie der
Gemeine Regenwurm oder Tauwurm
Lumbzricus terrestris. Sie schaffen den
Humus auch in die unteren Bodenschich-
ten, wo dann der Kohlenstoff aus der
Luft (CO2) dauerhaft gespeichert bleibt.